mein führer 拜见希特勒德语字幕

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(Euphorischer Jubel)

(Grünbaum erz?hlt) Seit nu n mehr 12 Jahren wird Deutschland von einem Mann regiert, der in einer idyllischen Alpenrepublik namens ?sterreich geboren wurde

und eigentlich Maler werden wollte. Aber da ihn die Kunstakademie ablehnte, wurde er Nationalsozialist.

Der Mann hei?t Adolf Hitler.

Kein Zweifel, der Führer hat es geschafft, das deutsche Volk zu verführen.

Millionen M?nner sind für ihn in den Krieg gezogen.

Millionen Frauen wünschen sich von ihm ... ein Kind.

Aber eigentlich will ich Ihnen nicht die Geschichte von Herrn Hitler erz?hlen, sondern meine.

Die letzten fünf Tage war ich dem Führer so nah, wie es ein Jude nur sein kann. In diesem Moment, am 1. Januar 1945, stehe ich direkt unter ihm.

Sieg Heil! Sieg Heil! (Menge jubelt) (Grünbaum erz?hlt) Dem Führer geht es heute nicht gut.

Aber mir geht es leider auch nicht besser. (Menge ruft) Heil mich selbst! Heil mich selbst! - H?ren Sie es?

(Grünbaum erz?hlt) Meine Geschichte, die ich Ihnen jetzt erz?hlen m?chte, ist wahr.

So wahr, dass sie vielleicht nie in einem Geschichtsbuch auftauchen wird.

Die Geschichte geht so.;

Am 25. Dezember 1944

hatte der Reichsbevollm?chtigte für den totalen Kriegseinsatz,

Dr. Joseph Goebbels, eine gro?artige Idee.

Verbinden Sie mich mit Reichsinnenminister Heinrich Himmler. Papperlapapp!

Und wie hei?t der Mann?

(Soldat ruft) Deckung beim Führer! Deckung!

Ja, gut. Dann gebe ich lhnen den Juden eben, wenn er noch lebt. Wenn er noch lebt!

(Grünbaum) Es ist nicht so, dass Dr. Goebbels nicht ?fter eine gro?artige Idee gehabt h?tte.

Jawohl, Reichsinnenminister. - (Grünbaum) Aber diese Idee war gro?artiger

als alle anderen gro?artigen Ideen. Der Krieg, der totale Krieg, war so gut wie total verloren.

Das warjedem im Tausendj?hrigen Reich klar. Jedem, au?er einigen. Lagerkommandant Banner, machen Sie sofort Lagerh?ftling Grünbaum transportbereit!

Grünbaum? - (Rottenführer) Ja, Grünbaum! Adolf. - Adolf?

Ja! Adolf!

Verstanden? - Heil Hitler.

(Grünbaum erz?hlt) 18 Telefongespr?che, 163 Stempel

und 1,7 km Beamtenwege weiter

wurde Dr. Goebbels gro?artige Idee in die Tat umgesetzt.

Aus Hunderttausenden, wahrscheinlich sogar Millionen von Menschen,

die sie mit vorbildlicher Akkuranz zu Nummern gemacht hatten, suchten sie einen Mann. Sie suchten ...

... mich.

H?ftling Acht-Vier-Vier ...

... Neun-Drei: Raustreten! (Hundegebell)

ln 5 Sekunden stehst du gerade,

oder ihr werdet alle standrechtlich erschossen!

Steh stramm!

Schauspieler! Wie hei?t du, Hund? Professor Adolf Grünbaum. - Mitkommen! Die Anderen, weitermachen!

(Grünbaum erz?hlt) Wollten sie mit mir einen Film drehen?

Vielleicht hatten sie sich daran erinnert, dass Adolf Grünbaum einst ein Star war.

Nein, für die Herrenmenschen war ich zu diesem Zeitpunkt

ein Schw?chling,

ein Feigling,

ein ...

... Wurm,

lebensunwertes Leben.

Aber mit dem heutigen Tag schien sich alles zu ?ndern.

(Lied) Mir ist so nach dir. Mir war schon gestern so nach dir

und mir wird immer nach dir sein.

Am liebsten w?r ich allein mit dir. Und wenn du darüber lachst,

und was du auch dagegen machst,

mir ist heute so im Inneren hier nach dir. Ich wei? nicht, was ist los mit mir, ist los mit mir, ist los mit mir.

Ich wei? nicht, was ist los mit mir. Und wie ist dir? - Mir? Mir? Mir?

Mir ist so nach dir. Mir war schon gestern so nach dir.

Und mir wird immer nach dir sein, nach dir.

Wo soll ich klingeln?

Hier, ""M. B."" Hauptbüro Martin Bormann.

Gibt"s einen Code? - Quatsch.

Heil Hitler! - Heil Hitler!

Heil Hitler! - Heil Hitler! - Wir bringen Reichsminister Dr. Goebbels

den angeforderten Juden-H?ftling Adolf lsrael Grünbaum.

Rottenführer Puffke!

Heil Hitler! - Heil Hitler! - Heil Hitler! - Heil Hitler! - Heil Hitler!

lst im heutigen Tagesablaufplan Judenbesuch für Reichsminister Dr. Goebbels vorgesehen?

Nein, Oberscharführer! - Dann brauche ich eine Order und Formular S 12 r?misch vier,

um SS-Obersturmbannführer ... - Untersturmbannführer Oberleutnant Banner.

... Untersturmbannführer Oberleutnant Banner mit dem Juden-H?ftling durchzulassen.

Ja, Ausführung! - Zu Befehl Unter ... Oberscharführer! Heil Hitler!

Heil Hitler! - Heil Hitler! - Heil Hitler! - Heil Hitler!

(murmelt) S 12 r?misch vier ... (Energisches Klopfen)

Was gibt"s denn so früh am Morgen, Puffke? - Heil Hitl ... Reichsminister!

SS-Obersturmbann ... Unter ... Obersturmbannführer Banner

bringt lhnen den Juden-H?ftling Adolf ... lsrael Grünbaum. - Ah! Sehr gut, sehr gut. Machen Sie dem Juden "nen starken Kaffee mit Milch und Zucker und ein Schinken-K?se-Brot.

ln 15 Minuten will ich ihn in Bormanns Büro haben. Aber lebendig!

Zu Befehl, Dr. Reichsminister! (Heftiges Klopfen) Dr. Goebbels! - (genervt) Ja?

Ja? - Aber Oberscharführer M ... Moltke braucht das S 12 lV-Formular ... Papperlapapp! Abtreten! - Heil Hitler! Lassen Sie das, Puffke! Verdammt noch mal!

Heil Hitler! - Heil Hitler! - Heil Hitler! - Heil Hitler!

Heil Hitler! - Heil Hitler! - Heil Hitler! - Heil Hitler!

Heil Hitler! - Heil Hitler!

Heil Hitler! - Heil Hitler! - Heil Hitler! - Heil Hitler!

Da ist er.

(Hund knurrt)

(Bellen)

(Goebbels) Blondi, bei Fu?! Aus! Nehmen Sie ihn raus, ich habe jetzt keine Zeit für den unerzogenen K?ter! Professor Grünbaum, wie sch?n, Sie zu sehen! Wo haben wir Sie denn aufgescheucht?

ln Sachsenhausen. - ln Sachsenhausen? lch dachte, wir h?tten Sie in unser wundersch?nes Theresienstadt einquartiert?

Unser sch?nstes Lager! Waren Sie da nicht Theaterleiter? - Wir wurden umgesiedelt. Aha. Essen Sie doch erst mal in Ruhe auf.

Nehmen Sie doch Platz.

Das mit der Endl?sung, Professor Grünbaum,

das dürfen Sie nicht gegen sich pers?nlich nehmen. Wenn ich gewusst h?tte, dass Sie ...

Naja, Schwamm drüber. Professor Dr. Grünbaum ...

Wir brauchen Sie. Der Führer braucht Sie. Das deutsche Volk braucht Sie. Unsere milit?rische Lage ist prek?r.

Aber noch lange nicht hoffnungslos. Wir werden nicht kapitulieren. Niemals! Unser Feind wird ein schlimmes Erwachen haben, wenn er unsere eigentliche Kraft, die Kraft eines gedemütigten Volkes zu spüren kriegt.

Unser Volkssturm wird ihn wegpusten wie eine Schicht Staub. K?nnen Sie mir folgen?

Natürlich, Herr Doktor. - Am 1. Januar 1945, also in fünf Tagen,

wird der Führer in einem gigantischen Aufmarsch durch das glanzvolle Berlin ziehen

und im Lustgarten vor einer Million Menschen eine historische Rede halten. Wie früher. Kein Auge wird dabei trocken bleiben. 15 Filmkameras werden

dieses historische Ereignis auf Zelluloid bannen und nur wenige Tage sp?ter

wird dieser Propagandafilm in Aberhunderten Kinos zu sehen sein. Millionen werden dem Ruf des Führers folgen und in einem totalen Volkssturm Europa von seinen korrupten Regierungen befreien.

Wie finden Sie das? - lch? lch ... bin nur Künstler.

Aber ein Triumphmarsch durch das zertrümmerte Berlin? - Papperlapapp! ""Zertrümmertes Berlin""! Diese M?rchen von der zerst?rten Hauptstadt werden wir als unwahr entlarven! Die Bombenhagel der Feinde sind an uns abgeprallt! Berlin steht in seiner alten Pracht! lnszenierte Realit?t, mein lieber Professor.

Unser beider Metier. Sie werden staunen! - lch verstehe nicht ganz, was Sie meinen. Haben Sie denn lhre gro?artigen Erfolge an der Stimm- und Atemtechnik des Führers schon vergessen?

Sie werden mit ihm diese Rede erarbeiten, Professor.

Sie werden in ihm das Feuer von 1939 wieder entzünden!

Sie ... oder keiner!

Niemand kann das besser als ...

... ein jüdischer Weltschauspieler. Heil Hitler! - Heil Hitler!

Adolf Grünbaum für Sie, mein Führer! - Professor Adolf Grünbaum.

(R?uspern)

(Grünbaum) Wie geht es lhnen?

(heiser) Heilen Sie mich.

Jawohl. Heil Hitler ...!

Heilen Sie mich. Wenn ich noch zu heilen bin.

Mir geht es nicht gut.

lch bin zu einer gro?en Belastung für das Deutsche Reich geworden.

lch bin kein Führer mehr, wofür Gott mich bestimmt hat, sondern ein Fall.

Ein Ausfall. Ein Krisenfall ...

lch spüre f?rmlich, wie sie hinter meinem Rücken Krisenst?be zusammenrufen

und Krisenpl?ne entwerfen.

Und jetzt hat man Sie geschickt, Professor. Warum? Wofür?

Was hat man lhnen erz?hlt über mich? Nicht viel. Dr. Goebbels sprach davon, dass ich mit lhnen an einer Rede arbeiten soll.

Eine Rede? Was für eine Rede?

Die Neujahrsrede. Am 1. Januar im Lustgarten.

Nein, ich werde nicht reden! Nein, nein, auf keinen Fall!

Und auch wenn das Tausendj?hrige Reich tausend Mal untergeht,

werde ich nicht reden, solange ich nicht tausendprozentig ...

Ein Gro?aufmarsch zum Lustgarten?

Dann ...

steht das Berlin noch in seiner alten, vollen Pracht?

Wie man es mir erz?hlt?

lhr habt uns bombardiert, aber ihr trefft uns nicht!

Eure Bomben fallen auf unser Haupt, aber sie brennen nicht!

Sagen Sie denen da drau?en, dass ich Sie nicht brauche!

lch brauche keinen Lehrer! lch brauche niemanden!

Schon gar keinen Juden! Verschwinden Sie aus meinem Antlitz!

Raus!

Wie meinen Sie das, der Führer ist krank? Geistig?

Seelisch. Er ist gebrochen, er hat den Glauben an den Sieg verloren.

Er will lhren Siegernachrichten glauben, aber er kann es nicht. Nicht in seinem lnneren.

Wie k?nnen Sie"s wagen, so über den Führer zu sprechen, Sie eingebildete jüdische ...

Professor Grünbaum, was wollen Sie uns damit sagen? - Sie wollen Adolf Hitler mit der Kraft von 1939 und das in fünf Tagen. Dafür bin ich nicht der Richtige. Das schaffe ich nicht. - lch glaube, ich habe Sie nicht ganz verstanden.

lch kann keinen Auftrag übernehmen, den ich nicht zu 100% ... - Es reicht!

Du stehst mit einem Fu? in der Gaskammer, Jude, also halt deine schamlose Judenfresse!

Wie Sie meinen. Bringen Sie mich zurück in mein Lager, ich lehne den Auftrag ab. Aber Herr Professor, warum denn auf einmal so empfindlich?

Sie wollen wirklich sterben? Spielen Sie uns doch keine Schau vor!

Sie Weltschauspieler! - lch würde lhnen gerne eine Schau vorspielen, Herr Reichsminister,

aber dafür haben wir keinen Vertrag. Will ich weiterleben, wenn meine Familie derweil ins Gas geht?

Und soll ich mein Leben damit bezahlen, dass ich Sie belüge? - Wissen Sie noch, dass ich Sie als Student im Bonner Theater als Macbeth gesehen habe?

1921? Es war eine gigantische Leistung! Was wollen Sie von mir?

Setzen Sie sich. - lch will meine Familie aus dem Lager.

lch will, dass sie hier mit mir leben! Dann k?nnen wir reden.

Einverstanden.

Heil Hitler! - Heil Hitler! - Heil Hitler! - (Grünbaum) Guten Tag.

lch glaube nicht, dass das im Sinne der Endl?sung der Judenfrage ist.

Oder was denken Sie, wird Reichsinnenminister Himmler dazu sagen? Würden Sie uns freundlicherweise einweihen in lhren Geheimplan, Herr Reichsminister?

(Bormann) Haben wir nicht die besten Regisseure und Schauspieler der Welt, die noch dazu arisch sind? Liebeneiner, Harlan, Rühmann, Minetti. Warum ausgerechnet ihn?

Wir brauchen jemanden, der in unserem Führer seine gr??te Kraft entzünden kann.

Und diese Kraft ist sein Hass.

Warum sollte ich ihm dajemanden reinschicken, den er liebt?

Papa! - Ben!

Adam! Du bist gewachsen, oder? Jakob! Jakob!

Mein kleines M?dchen.

Nein, Adolf, das darfst du nicht machen! Gott, der Allm?chtige, hat uns diese Chance geschickt.

Vielleicht will er, dass wir überleben. - Seit wann glaubst du an Gott?

Gut. Aber Er will bestimmt nicht, dass du einem Adolf Hitler hilfst.

lch helfe ihm doch nicht. lch unterrichte ihn. - Das ist doch Haarspalterei! Warum solltest du das machen? - Damit wir

hier zusammen liegen k?nnen, zum Beispiel.

lst nicht jede Stunde, die wir für uns haben, ein Geschenk?

Was erwartest du von mir? - lch will nicht, dass du deine Seele verkaufst.

Hitler ist am Boden. lch habe ihn gesehen, er ist gebrochen.

lch habe noch keinen Plan. Aber lass mich doch mit der Situation spielen.

Ach so, ""spielen""?

Er vernichtet uns und du willst mit ihm spielen?

Adolf, mir graut vor dir.

Bist du alleine mit ihm? Oder werdet ihr bewacht?

Du halte dich da raus, Adam!

Die Kulissen sehen hervorragend aus. - Ja.

Sie werden begeistert sein. (Durchsage) Alle Schauspieler und Statisten bitte zurück zur Halle Sieben! Brauchen Sie Hilfe?

Rufen Sie mich doch an.

Meine Herren.

(Speer) Hier sehen Sie zwei Fassadenteile aufgestellt, damit Sie einen Eindruck haben.

Gro?artig. - Lassen Sie mich lhnen die genaue Route

auf dem Plan zeigen, Reichsminister Dr. Goebbels.

So ungef?hr sieht das Regierungsviertel heute aus.

Die rot schraffierten H?user sind Ruinen. Wir haben versucht, die Bombensch?den so aktuell wie m?glich zu erfassen. Das kann sich natürlich t?glich, stündlich ?ndern.

Das wei? ich doch. Kommen Sie zum Punkt, Reichsbauinspektor ... Moment, was ist das?

(Goebbels) Was ist mit meiner Stadtvilla? - Das Geb?ude wurde vor 10 Tagen getroffen

und brannte bis auf seine Grundmauern nieder. - Was ist mit meinen Ma?anzügen? Meine Gem?lde? Die Steifftiersammlung meiner Kinder?

Und warum sagt mir das hier keiner? Bin ich denn nur von Feiglingen umgeben? Bitte fahren Sie fort. - Der Führer wird durch den Ehrenhof die Reichskanzlei verlassen.

Eine Trachtengruppe wird ihn dort erfreuen, wie ich verstanden habe. Dann steigen wir in die Wagen, wir fahren links in die Wilhelmstra?e.

Die gesamte Ostseite der Wilhelmstra?e wird mit Kulissenw?nden neu aufgebaut. Trümmer beseitigt, Wandteile wie diese werden angebracht.

Und da brauche ich natürlich die Massen, sonst bekomme ich das nicht verdeckt. Eine Million Menschen werden es ganz bestimmt sein.

übrigens, ich habe Leni Riefenstahl mit der Positionierung der Kameras beauftragt.

Sehr sch?n. Wir fahren die Behrenstra?e lang.

lm Gegensatz zu Unter den Linden ist sie gut erhalten.

Die Rednerbühne wird wieder hier vor dem Alten Museum aufgestellt.

Flaggenreihe rechts, Fahnen am Berliner Dom,

Sonnenlicht ... von Südwest.

Wie früher ...

Ja. Wie früher.

(Klopfen an der Tür)

So, Sie Berufsschauspieler, warum sind Sie hier?

lch will mit lhnen arbeiten. - Arbeiten? Was wollen Sie mit mir arbeiten?

Das haben Sie mich damals, 1928, auch gefragt,

bevor wir 20.000 Flugmeilen zurücklegten auf lhrem Triumphzug.

Erinnern Sie sich? Nürnberg, vor dem Rathaus damals noch.

Wilhelmshaven. Dresden, auf dem Bahnhofsplatz.

Sie hatten das Volk in lhrer Hand! - Das

war vor 16 Jahren. ln meinem besten Alter. Was erwarten Sie von mir? Dass die Natur einen Bogen um mich macht?

Vor fünf Monaten ist eine Bombe, keinen Meter von mir entfernt, explodiert.

lch kann auf dem rechten Ohr nichts mehr h?ren und mein Nervensystem ist angegriffen.

Aber diese Verr?ter haben nicht mit meinem Schutzengel gerechnet. lch bin unzerst?rbar!

Sie haben Angst. Sie glauben nicht an sich.

Sie glauben nicht, dass Sie den Krieg gewinnen, obwohl man es lhnen erz?hlt. lhr lnneres ist verunsichert. Es ist schwach.

So sehen Sie mich? So sehen Sie den Führer?

Den gottgesandten Führer (i)

gottlose Kreatur!

Mit dem kleinen Finger kann ich Sie, Grünbaum, zerdrücken wie eine Ameise! Dafür geh?rt der Jude standrechtlich erschossen!

(Hitler über Lautsprecher) Meine innere Kraft, mein inneres Feuer

brennt so hei? wie nie zuvor!

ln dem Deutschen Reich, in dem ich lebe, werden solche infamen lntriganten ... Papperlapapp! Der Führer muss leiden, um zu erwachen!

Wenn Sie das nicht aushalten, dann kümmern Sie sich um den Krieg da drau?en! (Ger?uschvolles Schlucken, Blubbern) Ah ... Na gut, Grünbaum.

lch werde lhnen eine Chance geben. Also, womit fangen wir an?

Ziehen Sie lhre Uniform aus. Jacke, Hose, Schuhe.

lch habe lhnen einen Sportanzug zukommen lassen.

Tief einatmen.

Beide Lungenflügel ganz voll machen. Und gerade stehen, Scheitel gen Himmel. Versuchen Sie, aus lhrer Haltung herauszuwachsen. Sie sind gr??er als lhre Haltung.

Nicht strecken, bitte.

Wachsen Sie aus lhrem lnneren.

Und entspannen. Danke sch?n.

Und jetzt schlie?en Sie die Augen.

Und schlie?en Sie die Augen, bitte. Das werde ich nicht tun. - Mit geschlossenen Augen kommen Sie besser an lhr lnneres.

Ja, ja, ich wei? schon. Aber ich schlie?e aus Prinzip meine Augen nie.

Noch nicht einmal, wenn ich schlafe. - Das Prinzip verstehe ich nicht ganz.

Schlie?t der Tiger seine Augen, wenn er durch den Dschungel geht?

Schlie?t der Soldat seine Augen im Gefecht? Nein, er tut es nicht.

Denn sonst ist er ein toter Soldat. Wir müssen schon etwas tiefer an lhr lnneres kommen.

Mein lnneres geht Sie einen feuchten Dreck an!

lhre modernen Methoden sind etwas für Schw?chlinge.

Neun ...

Zehn.

Danke, Danke.

Warm?

Haben Sie mal geboxt?

Es gibt keinen Sport, der wie dieser den Angriffsgeist in gleichem Ma?e f?rdert, blitzschnelle Entschlusskraft verlangt und den K?rper zu st?hlerner Geschmeidigkeit erzieht.

Mein Kampf! Und Sie, Professor?

Nein, leider nein.

Obwohl ... Als Kind wurde ich oft verhauen.

Fünf, sechs Jungs, die sich "nen Sport daraus machten, mich auf dem Heimweg abzupassen.

Warum wehren Sie sich nicht? Warum wehrt sich der Jude nicht?

Warum lasst ihr euch ohne Widerstand deportieren? Habt ihr keine Wut? Keinen Mumm? Seid ihr zu feige?

Bleiben Sie, Dr. Morell. Das ist nur ein

kurzes Knockout. - Zu Befehl.

Herr Hitler?

Herr Hitler, h?ren Sie mich?

Linge? Linge, schauen Sie mal rein beim Führer.

(Klopfen an der Tür)

Heil Hitler!

Alles in Ordnung bei lhnen?

Ja. Ja.

?hm, der Führer ...

... entspannt sich.

Herr Hitler! Gott sei Dank, ich dachte schon ...

lch bin untr?stlich, ich habe noch nie jemanden ...

lch kann eigentlich im Grunde keiner Fliege etwas ...

Brigadeführer Rattenhuber! - Bitte denken Sie jetzt nicht das Falsche. Was denken Sie denn, was ich denke? - lch ... ich wollte nur ...

Kommen Sie rein. - Heil Hitler! Sie hatten nach mir gerufen?

Bringen Sie uns zwei starke Kaffee. Von dem türkischen, den Sie vom Schwarzmarkt haben.

Jawohl, mein Führer!

(Grünbaum) lch m?chte Sie bitten, mit lhren Gedanken in einen Moment zu gehen, der Sie wütend gemacht hat. Spüren Sie diese Wut noch einmal.

Spüren Sie, wie diese Wut in lhren K?rper kriecht. Sie spüren Sie in lhren Beinen. Sie spüren Sie in lhrem Bauch. Sie spüren Sie in lhrer Brust.

Sehr ... Sehr gut!

Lassen Sie jetzt die Wut gehen. Lassen Sie sie los. Die Wut und die Verachtung gehen weg.

Sie k?nnen sich jetzt wieder entspannen. Sie liegen weich und ruhig. lhr K?rper wird schwerer ...

Das reicht! lch lasse ihn in den Führerbunker einbetonieren! - Lassen Sie ihn!

Entschuldigen Sie, aber ich muss Obergruppenführer Rattenhuber Recht geben.

lch kenne den Führer. Sehr gut. Seine sensible Natur.

Meinen Sie, der Führer wird nicht Manns genug sein,

sich des Juden zu erwehren? Reichsminister für Rüstung. Machen Sie sich nicht so viele Sorgen.

Mein lieber Speer. Sie sind zu sensibel. (Grünbaum) Spüren Sie jetzt eine Erinnerung nach, die Sie glücklich gemacht hat.

Spüren Sie, wie das Glück in lhrem K?rper w?chst.

lhre Finger beginnen zu kribbeln,

lhre Fü?e vielleicht ...

Darf ich Sie fragen, was Sie so glücklich macht?

Mein Vater, den ich sehr liebte, schenkte mir einmal eine Steinschleuder.

Er sagte: ""Schie? mir eine von diesen schei?enden Tauben vom Himmel.""

lch zielte und traf. Die Taube flog dem Vater direkt vor die Fü?e.

Er gab mir eine Kopfnuss und sagte: ""Zufall, mein Junge.""

Ja.

(Schl?ge, St?hnen)

(Goebbels) Herein!

Heil Hitler!

Herr Professor, was ist denn mit lhnen passiert?

Er ist gestürzt. Auf der Treppe, eben. Ach, tats?chlich?

Tut mir leid, Herr Professor. (Klopfen an der Tür)

Ja, bitte? Ah, Fr?ulein Flori, wir fangen dann an.

Herr Professor, kann ich lhnen einen Kaffee oder irgendetwas anbieten? Einen Weinbrand, wenn es recht ist. Ja. K?nnte ich jetzt bitte lhren Bericht h?ren? - Gut. Der Führer empfing mich mit ziemlich abweisender Haltung. (Schreibmaschine klappert laut)

Nach anf?nglichem Widerstand konnte ich ihn davon überzeugen, übungen zu machen.

Wir hatten einen kurzen ... Boxkampf, das hat uns ... gelockert.

Einen Boxkampf?

Ja. Schon. (Sehr lautes Schreibmaschinengeklapper) Himmelherrgott noch mal! Fr?ulein Flori, k?nnen Sie nicht etwas leiser tippen? Leiser?

Wie denn?

Bitte. - (Grünbaum) Wir hatten einen Diskurs

über Vertrauen. - (Goebbels) Vertrauen? Wie ist es denn gelaufen, Adolf? - Gut eigentlich.

Gut? - lch hab ihn K. O. geschlagen. Es war ein guter erster Tag.

Was hast du? - lch habe ihn niedergeboxt wie Max Schmeling.

lch, dein Mann!

Und niemand hat es gesehen.

(SS-Offizier) Komm mal her. Na komm. Wollen wir mal was Sch?nes spielen? Na, komm. Und ...

Was ist in deinem Kopf, Grünbaum?

Du willst ihn t?ten.

Das muss ich doch.

Oder?

Wann?

Wann?

(Flugzeugmotoren dr?hnen)

Benny! Benny, komm sofort zurück! Anton! Judith!

(Hitler murmelt im Schlaf) Danke, Herr Vater. Danke. Danke, Vater.

Fünfzehn. Eins. Sechs.

(Seufzen)

Heinz!

Heinz!

Heinz Linge!

Heil Hitler! - lch ben?tige dringend einen neuen Pyjama.

Au?erdem bringen Sie mir einen Teller Kartoffeln mit Kr?uterquark.

Und in 45 Minuten will ich meine Limousine vor der Tür stehen haben, inklusive Fahrer!

Jetzt? Es ist 2 Uhr morgens. 2 Uhr, na und? Nur der frühe Vogel f?ngt den Wurm.

Jawohl, mein Führer!

(Heftiges Klopfen)

Jaa? (lmmer noch Klopfen)

Heil Hitler! - Heil Hitler!

(Kempka) Raus!

(Telefon klingelt)

Was?

Heil Hitler, natürlich! Was will er? Nein! Auf gar keinen Fall! Das kommt überhaupt nicht in Frage!

Dann sagen Sie ihm, der Wagen ist in Reparatur! Ja, verdammt noch mal!

Heil Hitler!

Was? ln Reparatur? Das ist ein schlechter Witz. Ein jüdischer!

Nein, keineswegs. Der Wagen wurde vor 10 Tagen in die Reichsglaserei gegeben, um dort neue kugelfeste Scheiben ... - Das ist doch wohl der Gipfel der Unversch?mtheit!

Der Führer hat keinen Wagen? Das spottet jeder Erkl?rung!

lch werde Sie standrechtlich erschie?en lassen, Kempka!

Zu Befehl, mein Führer! Nur, die Order kam von Obergruppenführer Rattenhuber. Rattenhuber, dieser Verr?ter! lch kann die Verschw?rung f?rmlich riechen!

Die wollen mich stürzen. Mich vernichten! - Nein, mein Führer, nein.

Es ist nur ... Sie haben den Wagen seit August nicht mehr genutzt.

Und da dachte der Obergruppenführer ... - Denken ... ist das Privileg des Führers! (Stimme von drau?en) Abholung!

(Tür wird aufgesperrt)

Heil Hitler! Mitkommen!

(Hitler) Ha! Das k?nnte ihm so passen. Mir meine Rede vorzuschreiben.

(Goebbels) Grünbaum, das wird dauern. Setzen Sie sich, machen Sie es sich bequem.

Nehmen Sie sich den V?lkischen Beobachter.

Heil Hitler! - Heil Hitler!

Heil Hitler! - Gut, dass Sie da sind. Was zum Teufel geht hier vor?

(Hitler mit belegter Stimme) Herr Professor Grünbaum.

Herr Professor Grünbaum!

Was ist mit lhrer Stimme? - Wir k?nnen anfangen.

Meine Herren. - Reichsinnenminister Heinrich Himmler ist von der Front zu uns gesto?en.

Heil Hitler! - Heil Hitler! - Ja, ja, schon gut.

(Hitler) Deutsche! Es ist aus!

Die Finsternis wird kommen und uns einhüllen!

Keine Sonne wird uns mehr erw?rmen! Das deutsche Volk wird untergehen! Wollt ihr das?

Das ist ein starker Anfang. Sehr kraftvoll. Der Atem wird einem stehen bleiben,

die Haare werden sich aufstellen, wenn die S?tze richtig gesprochen sind. (Grünbaum) lhr Vortrag darf keinen Hass enthalten wie gerade eben.

Sonst wird im Zuh?rer das Gefühl entstehen: Was hat er gegen mich?

lch habe mir lhre letzten Rundfunkreden angeh?rt.

lhr Ton ist zunehmend wütender und attackierender geworden.

Das Volk ist hinter lhnen, aber es fühlt sich nicht geliebt. Wir müssen den Anfang dieser Rede hinbekommen wie eine Liebeserkl?rung an lhr Volk.

Niemand hat mir bisher so etwas gesagt. Niemand!

Sie wachsen.

lhr Scheitel zieht nach oben ... gen Himmel.

Aber lhre Fü?e bleiben fest im Boden verwurzelt.

Und noch einmal tief einatmen ... ... und mit dem n?chsten Ausatmen lassen Sie sich gehen.

(Grünbaum) Alle Spannung weicht aus lhrem K?rper. Sie fühlen nur die W?rme, die Sie umgibt. (Grünbaum) Sehr gut.

Gehen Sie noch einmal in das Glücksgefühl, das Sie gestern gefunden hatten.

Sie denken erneut an lhren Vater,

der lhnen die Steinschleuder gab. Nehmen Sie doch bitte Platz. Lassen Sie mich ran an den Lautsprecher.

lhr geliebter Vater legt seine Hand auf lhre Schulter ...

Nein! Fassen Sie mich nicht an, Herr Vater! Er darf mich nicht anfassen!

Sagen Sie ihm das. Er muss damit aufh?ren. Sagen Sie es ihm! Sagen Sie es ihm! Bitte fassen Sie lhren Sohn nicht an. Wissen Sie, wie oft er mich geschlagen hat, mein Vater? - Nein, das wei? ich nicht. T?glich! ""Adolf, komm!""

""lch habe nichts getan, Herr Vater!"" ""35. Und z?hlen!""

""Los! Eins, zwei ...""

""Eins, zwei ...""

""... drei, vier ..."" (Nur Mundbewegungen)

(schluchzend) ""... fünf, sechs ..."" Was gibt"s?

Das ... tut mir so leid, Herr Hitler. lhr Mitleid k?nnen Sie sich am Arsch abwischen!

(Hitler) Mein Vater Alois hat versucht, mich zu brechen, aber es ist ihm nicht gelungen.

Seine Prügel, seine Ungerechtigkeit, seine Willkür haben mich nur gest?hlt. Haben mich zu dem gemacht, der ich heute bin.

Der Jude hat versucht, den Führer umzubringen.

Dennoch hat Sie lhr Vater geliebt? - Mein Vater war eine kümmerliche Natur.

Ein armseliger Wurm.

Der nichts anderes konnte, als sein wehrloses Kind zu schlagen.

Die Gene, mein Lieber. lhre Gene! - Meine Gene?

Das Jüdische. Der Vater meines Vaters soll Jude gewesen sein!

Ach, das tut mir leid! - Das Heimtückische, Jüdische,

Verkommene sprang von meinem Gro?vater auf meinen Vater über!

Aber bitte, Grünbaum, nehmen Sie das bitte nicht pers?nlich.

lch habe nichts gegen Juden, wenn sie mich in Ruhe lassen.

(Lachen)

(Grünbaum) ... kann ich gute Fortschritte feststellen.

Sein gesamter Zustand ist stabilisierender und kraftvoller geworden.

Aber seine Ausdruckskraft ist noch nicht im Geringsten auf dem Stand, den wir ben?tigen.

Eins.

Sechs.

(Schritte im Flur)

Heil Hitler!

Gott sei Dank.

Ratet einmal, was euer Vater heute mit dem Hitler gemacht hat.

lhr habt euch gestritten?

lhr habt ... Du hast mit ihm eine Kissenschlacht gemacht?

lhr habt Theater gespielt? - Nein, alles ganz falsch.

Du hast ihn umgebracht.

Fast h?tte ich ihn umgebracht. Aber dann hatte ich eine bessere ldee.

lch hab ihn am Leben gelassen. Damit uns nichts passiert.

Und ich bin sehr glücklich darüber. - Du bist zu feige, um ihn zu t?ten.

Und jetzt verkaufst du uns das als Schmonzette. - Adam!

Du bist ein feiger Humanist! Genauso wie es alle von dir erwarten!

Adam!

(Grünbaum murmelt im Schlaf)

(Unverst?ndliches Gemurmel)

(St?hnen)

(Goebbels) Noch leiser.

(Klopfen an der Tür)

Ja, bitte. Heil Hitler, Reichsbevollm?chtigter für ... - Schon gut, was gibt"s?

Der Jude ... Professor Grünbaum verlangt, Sie zu sprechen. - Ja, rein damit.

Zu Befehl!

Ah, Professor Grünbaum. Was ist mit lhnen passiert? Sind Sie aus dem Bett gefallen? lch habe schlecht geschlafen. Schlimme Albtr?ume gehabt. - Das sieht man lhnen an.

Als Sie aus Sachsenhausen kamen, sahen Sie besser aus. - Tja, das Lagerleben ... ... ist besser als sein Ruf. - Womit wir beim Thema w?ren,

das ich mit lhnen besprechen m?chte. - Ja, setzen Sie sich doch.

lch ... Die Arbeit mit dem Herrn Hitler ist für mich, wie soll ich sagen ... eine gro?e Belastung. lch ziehe die Kraft für diese Begegnung aus dem Glauben, eine gute, eine gro?artige Arbeit zu leisten. - Daran zweifelte ich keinen Augenblick.

lch werfe mich mit meiner ganzen Person, mit meiner ganzen Professionalit?t

in diese Angelegenheit. lch w?lze mich nachts im Schlaf, ich kann nichts essen ...

Ja? - Meinen Sie nicht, eine kleine ... Entlohnung w?re angebracht?

Ach so? Sie wollen bezahlt werden?

Sie wollen mit mir verhandeln, wie ihr das immer tut?

Gut, Professor. Was haben Sie sich denn so vorgestellt?

lch dachte, wir k?nnten uns darauf einigen, dass Sie für meine Arbeit ... pauschal ...

das Lager Sachsenhausen freilassen.

Du impertinenter Drecksjude. So weit kommt es noch, dass du uns erpresst.

lch erpresse Sie nicht, Sie k?nnen mich jederzeit zurückschicken.

Das werde ich auch. Rattenhuber! Moltke! Bormann!

Die schlafen alle. - Raus! Abführen! Deportieren! - Zu Befehl!

Zu Befehl! - Raus!

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(Klopfen an der Tür)

(Hitler) Kommen Sie herein, Professor. Mein Führer, kann ich Sie einen Moment sprechen?

Natürlich, lieber Reichsminister. Kurz! ln wenigen Minuten kommt mein ... Grünbaum.

Wie geht es? Konnten Sie meine ... schriftlichen ldeen gebrauchen?

Oh ja, Sie haben gute Vorarbeit geleistet. lch habe lhre Worte natürlich bearbeitet.

ln der Arbeit mit dem Professor Grünbaum entstehen neue Dimensionen.

Freut mich, freut mich. - Die Tiefe der Gefühle wird das deutsche Volk ergreifen.

Mein Führer, es gibt eine kleine Fahrplan?nderung, sozusagen.

Die Arbeit am Ausdruck wird Veit Harlan weiter betreuen, wenn es lhnen recht ist. Nein, unter keinen Umst?nden! Veit Harlan ist sicherlich ein gro?er Künstler,

aber ich werde einem Lehrerwechsel auf keinen Fall zustimmen!

Veit Harlan bricht extra deswegen die Arbeiten an ""Kolberg"" ab.

Nein, nein und noch mal nein! - Der Jude ...

Professor Grünbaum musste seine Arbeit leider beenden.

Er ist ab heute nicht mehr verfügbar. - Nicht verfügbar? Was soll das hei?en? Es geht um die Rettung des Tausendj?hrigen Reiches, verdammt noch mal!

lch wei?, ich wei?, ich habe ihn auf Knien angefleht, die Arbeit mit lhnen fortzuführen.

Aber er war einfach nicht mehr abk?mmlich. Urlaub, mit der Familie ...

lch will meinen Juden haben! Tot oder lebendig! Nein, natürlich lebendig. ln bester Laune.

Mein Führer, das kann ich nicht mehr ... - 10 Uhr 00 steht der Professor hier bei! Sonst k?nnen Sie lhre Rede selbst halten, Dr. Goebbels!

(sp?ttisch) ""Wollt ihr den totalen Krieg?""

Heil Hitler!

Heil Hitler! lch habe Order, H?ftling Nr. 84493 inklusive seiner ganzen Familie zur Neuen Reichskanzlei zurückzubringen! - Kann ich die Papiere sehen?

Papiere gibt es nicht. Die Order wurde telefonisch erteilt. - lhr Dienstgrad? Kommissar. - Kommissar, ohne Papiere kann ich lhnen die Gefangenen nicht herausgeben.

Das ist eine Order, Unterscharführer Moltke! - Oberscharführer! - Oberscharführer Moltke!

lch habe Order, die Gefangenen unter keinen Umst?nden einem anderen Ort

als dem Konzentrationslager Sachsenhausen zuzuführen. (Tiefflieger brummen)

Die Gefangenen müssen zur Neuen Reichskanzlei! - Nein, das müssen sie nicht!

Ohne Formular Q 512 kann ich keine Weisungen

eines ranggleichen Offiziers durchführen! - SS-Offizier Moltke!

Der Befehl kommt vom Führer selber! Ja, Hitler hier. Ja, heil Sie auch.

Es ist 10 Uhr, ich warte! Seit 20 Sekunden.

Heil Hitler, mein Führer. Was gibt es? - Wo ist er?

Wer? - Professor Grünbaum. - Der Jude? Auf dem Weg. - Wohin?

Na, hierhin, will ich hoffen. Es gab noch ein kleines Problem mit einem Formular ...

Formular? - Ja, der 512er, mein Führer. Formular 512 abschaffen! - Jawohl, mein Führer.

Ohne Formular Q 512 keine übergabe. (Flugzeugmotoren dr?hnen)

(Mehrere Bombeneinschl?ge)

(Funk) Adler für Eichh?rnchen! B 34, bitte kommen.

Heil Hitler! - Sachsenhausen schaffen wir nicht. Zu gro?.

Reichsinnenminister Himmler und ich bieten lhnen dafür eine Alternative. Eine Alternative w?re ... - Wir bieten lhnen eines von diesen Lagern. Ziehen Sie "ne Karte.

Sachsenhausen. Oder Sie k?nnen mich sofort wieder zurückschicken. - Ziehen Sie!

Na gut! (Grünbaum klopft an die Tür) Herein.

lch bin gleich bei lhnen, Professor. Setzen Sie sich.

Wenigstens hat er nicht Auschwitz gesagt. - Sie wollen es ihm wirklich geben?

Natürlich. Wir brauchen ihn doch noch. Wir brauchen einen Juden?

Mhm. - Das w?re mir aber neu. Sie sollten sich schleunigst mit mir austauschen. lch mache mir ernsthafte Sorgen um den Führer. Wenn ich ganz ehrlich bin,

dann sehe ich in ihn nicht mehr als Führer.

lnteressant. lch h?re. - Seit heute wei? ich, dass nur wir zwei alleine

das Reich zum Endsieg führen werden müssen, Reichsminister.

lch bin schockiert. Wie wird das geschehen? - Grünbaum will den Führer in die Luft jagen.

Nein! - Er will eine Bombe unters Rednerpult legen, die planm??ig detonieren wird.

Unsere Kameras sollen das alles aufnehmen. - Wie soll das gehen? Er wird doch bewacht.

Er hat einen Helfer eingeschleust. ln die Bautruppe am Lustgarten.

Die Bombe wird im jüdischen Untergrund gebaut. - Wer wei? davon?

Niemand! Und das muss auch so bleiben. (Goebbels) Jetzt keine Panik! lnszenierte Realit?t, mein Lieber. Mein Metier. Die Bombe ist von uns. Die Kameras werden ""zuf?llig"" den Juden filmen, wie er die Bombe ""platziert"".

Aber sie wird ... zünden?

Ein heimtückisches, hinterh?ltiges Attentat.

Und ausgerechnet von dem Menschen, dem unser Führer blind vertraut.

Das wird lhre Endl?sung der Judenfrage, das wird unsere gesamte Politik

der S?uberung in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen.

Sie wollten verreisen, Professor?

Was sollen diese geschmacklosen Fragen, Herr Hitler?

Oh! Der Professor ist mit dem linken Bein aufgestanden?

lch war mit meiner Familie auf dem Weg zurück ins Lager. - Lager? Urlaub! Ja. Sachsenhausen.

Tats?chlich?

Haben Sie Kinder?

Adam. Judith.

Jakob und Benny.

Wie sch?n.

Mein Gott, der Führer flennt wie eine Memme! - Ja, nicht jetzt doch ...

Sie haben mich aufgerissen. Sie haben mein lnneres nach au?en gekehrt!

lch blute! lch blute! - lch stehe zu lhrer Verfügung.

Gut. Aber schonen Sie mich nicht. Gehen Sie bitte in die Knie.

Nach vorne abstützen.

Und bellen. Bellen, bitte.

Wuff! Wuff! - Ja.

Heil Hitler!

Was Neues? - Nein, alles l?uft gro?artig. Der Führer macht gewaltige Fortschritte. Gut. Nichts, was uns beunruhigen sollte? Das finden Sie gro?artig? Wie unser Führer zum Affen gemacht wird?

lch m?chte Sie nachdrücklich auffordern, mich in lhre Pl?ne einzuweihen,

Reichsminister.

Unser Führer wird nicht zum Affen gemacht,

sondern nach der modernsten Schauspieltechnik unterrichtet.

(Hitler bellt) Wuff! Wuff!

(Grünbaum) Ja, sehr gut, Herr Hitler. über das Zentrum gehen. Hier rein atmen und dann ""Wuff"".

lch muss lhnen eine Geschichte erz?hlen, Grünbaum, damit Sie etwas in mir verstehen.

Meine Wut gegen das Kranke und Minderwertige,

gegen diese l?cherlichen Kreaturen! (Bombeneinschlag)

Mein Vater schlug mich nicht nur, wenn ich etwas verbrochen hatte,

und ich war ein frecher Lausbub,

nein, er schlug mich v?llig unberechenbar und willkürlich. Jederzeit, auch mitten in der Nacht konnte das passieren.

Einmal h?rte ich Vater die Treppe hinaufpoltern.

(Hitler) lch floh aus dem Bett und wollte durch das kleine Fenster entfliehen. Bomben in die Kanzlei! Es brennt! (Hitler) Aber das Fenster war so eng, dass ich mich der Kleider entledigen musste, um nackt hindurchzukriechen. Aber ich blieb stecken.

Als mein Vater kam, bedeckte ich meine Bl??e mit einem kleinen Tuch.

Mein Vater lachte mich laut aus und rief meine Mutter.

Das Gefühl dieser L?cherlichkeit

war schlimmer als 1000 Schl?ge.

(Grünbaum) Das Kind ist nie l?cherlich, mein Führer. Der Vater ist es.

Ein wehrloses Kind zu schlagen ist immer feige und l?cherlich.

Sie haben Recht. Mein Vater ist der L?cherliche.

Wehrlose Menschen hinterrücks zu überfallen ist charakterlos.

Mein Volk wurde hinterrücks überfallen und wehrlos in die Lager getrieben.

lst das die deutsche Charakterst?rke? Oder spielen Sie da nicht die Rolle lhres Vaters nach?

Eine Frechheit. - Das kriegen sie zurück. (Hitler) Die Finsternis wird kommen und uns einhüllen.

(Hitler spricht, Grünbaum bewegt die Lippen) Keine Sonne wird uns mehr w?rmen. Das deutsche Volk wird untergehen! Wollt ihr das?

Nein!

Wir wollen unseren von Entbehrung und Niederlagen

gest?hlten K?rper an der Adria br?unen und baden.

Wir wollen ein gro?es, ein europaweites Reich

der ?u?eren und inneren Hygiene.

Die deutsche Seele ist eine saubere Seele.

Darauf sind wir stolz!

Ja, mit geeinter Kraft müssen wir nach vorne schauen.

(Goebbels) Wir reden nicht nur, Sie werden sehen.

lhre Arbeit wird Millionen begeistern und dem Krieg ein Ende machen.

Was ist mit dem Lager? - Nein, nein, keine Angst.

Sie bleiben natürlich hier.

Wir haben vereinbart, dass Sie Sachsenhausen freilassen.

Natürlich haben wir das gemacht. Wir sind eine Elite der Ehre.

Ein Wort ist ein Wort. - Was haben Sie gemacht?

Wir haben die Evakuierung vor vier Stunden begonnen.

K?nnen Sie mir das beweisen? - Wir haben es gefilmt.

Aber die Entwicklung von Filmmaterial dauert drei Tage.

Sie glauben mir nicht? - Mein Vater pflegte zu sagen:

""Kontrolle ist kein Zeichen von Misstrauen, sondern von Klugheit.""

lch m?chte bis morgen früh halb neun einen Beweis für die Befreiung sehen oder h?ren,

sonst muss Herr Hitler ohne mich auskommen.

Sie sind doch mit dem Dings ... dem Juden Kurt Gerheim befreundet?

Der ist ja direkt nach seiner Freisetzung zu seiner Mutter gereist.

Da steht jetzt eine Depesche. Da k?nnen Sie morgen früh ungest?rt mit ihm telefonieren.

(Tischgebet) Baruch Atah Adonai Elohenu Melech HaOlam hamotzi lechem min ha"aretz.

(Elsa) Omein. - (Alle) Omein.

Lasst es euch schmecken. Wir haben etwas zu feiern.

Eurem Vater ist das Unm?gliche geglückt. Was denn? Erz?hl doch, Papa! - Lass ihn doch erst mal essen!

Moment! W?hrend wir hier essen, wird unser Lager aufgel?st, die Gefangenen entlassen.

Sachsenhausen gibt es nicht mehr. - Wer hat dir das erz?hlt?

Goebbels.

Wer"s glaubt, wird selig! - lch habe mit Kurt Gerheim gesprochen.

Alle Gefangenen sind frei. - Wirklich, Adolf?

Heute haben zwei Bomben hier eingeschlagen. Der Krieg wird nicht mehr lange dauern.

Hast du wirklich mit Kurt gesprochen? - Hm.

Adolf? - Sie haben ihm eine Depesche geschickt.

Wir sprechen morgen früh miteinander. Per Telefon. - Ach, Adolf, bist du so naiv?

Woher wei?t du denn, dass es nicht stimmt? - Du glaubst ihnen?

lrgendwie brauchen die mich. Sonst würden die das alles nicht mitmachen. Dich? Natürlich.

Du bist genauso so ein meschuggener Gr??enwahnsinniger wie er!

(Schweres Atmen)

(leise) Komm, Blondi, komm!

Komm schon. Komm.

Blondi, komm.

(Blondi winselt) Na, Blondi, komm. Komm. Komm schon.

(Aufprall, Blondi jault auf) Brav, Blondi!

Ja, Blondi, brav.

Kurt? Ja, Kurt, hier ist Adolf Grünbaum. (Kurt) Hallo Adolf, wie geht es dir denn? - Ja, ja, es geht mir gut.

Sch?n. Und wie geht's der Familie? - Sind alle bei mir.

Kurt, stimmt es, dass Sachsenhausen frei ist? Das Lager, meine ich, freigelassen? Aber ja. Natürlich. Stell dir vor.

(Grünbaum) Tats?chlich? - Ja.

Und du kannst frei sprechen, Kurt?

Aber natürlich. Stell dir das mal vor. Gestern haben sie die Tore aufgemacht, dann haben sie die H?ftlinge mit Kleidern versorgt.

Sie sind immer noch daran, alle rauszuholen. Stell dir das mal vor.

Du bist ja ganz au?er dir. - Wir haben getanzt und ... wir haben geweint.

Ein paar sahen schon etwas mitgenommen aus, wei?t du?

(Verzweifeltes Lachen)

So kenne ich dich ja gar nicht. - (Kurt) Das ist die Freude!

Adolf, ich kann dir gar nicht beschreiben, wie mich das alles mitnimmt.

Das freut mich, Kurt. Und was passiert jetzt mit euch allen?

(Kurt) Es geht immer so weiter.

Wir sind frei und wir k?nnen machen, was wir wollen.

Du hast Recht.

(Grünbaum) Was willst du denn mit mir spielen?

""Othello"".

Du den Othello und ich den Jago, den Verr?ter.

(Kurt) Der Mohr hat seine Schuldigkeit

getan. Du verstehst.

Das ist aus ""Fiesco"", Kurt, aber das machen wir. Ja, das machen wir.

lch muss jetzt leider Schluss machen. Machs gut, mein Lieber. Mein Lieber ... Sehr bewegend.

Zufrieden?

Ja.

Noch zwei Tage.

(Grünbaum übergibt sich)

(Hitler) Kommen Sie, kommen Sie!

Hier haben wir das 6. Bataillon der Amerikaner zurückgeschlagen.

Die 14. U-Boot-Flotte der Engl?nder ist hier vor der Küste gesunken.

Der englische Milit?rstützpunkt in Rotterdam ist von unseren JU87 B-2 und JU88 A-4

in Grund und Boden gebombt worden. Der Russe hat eine gewaltige Niederlage einstecken müssen, hier bei Frankfurt an der Oder.

Und leckt seine Wunden tief unten in Polen.

Und wie haben Sie geschlafen, Professor? Die Endl?sung der Judenfrage ist nicht allein auf meinem Mist gewachsen.

lch hatte da durchaus andere Pl?ne. Warum soll man die Juden nicht

irgendwo in die Wüste schicken? Nach Madagaskar zum Beispiel.

Kommen Sie. Auch ich habe schlecht geschlafen und mir den Kopf zermartert, wie die lnszenierung übermorgen wohl aussehen soll.

Bitte, setzen Sie sich doch. Auf meinen Platz.

lch werde wohl in meiner Limousine, sofern sie aus der Reparatur zurück ist, zwischen hier und dem Lustgarten durch die Menge fahren ... wie früher.

Ja, so habe ich das verstanden. - Durch das von Bomben unversehrte Berlin werden wir triumphalen Einzug halten vor dem Alten Museum in seiner vollen Pracht. Einw?nde? - Nein, nur ich denke, ich sollte lhnen vielleicht sagen, dass die Welt da drau?en ... vielleicht nicht mehr lhren Vorstellungen entspricht.

(Hitler) Wieso denn nicht? - (Grünbaum) Berlin liegt in Schutt und Asche.

Um uns herum nichts als Trümmer. Reichsminister Dr. Goebbels plant eine Kulisse für Sie aufzustellen ...

Eine Kulisse?

Berlin in Schutt und Asche?

Der Feind im Anmarsch? Man hat mich belogen?

Man h?lt mich für l?cherlich genug, mich in einer Kulisse rumzulaufen?

(Hitler schluchzt)

Oh Gott!

Wie war das? Mein Spiel?

Gro?artig. - Das Dramatische liegt mir mehr als das Kom?diantische.

Das gef?llt mir nicht da drüben. - L?uft doch gro?artig.

(Hitler) Nein, nein, ich habe durchaus eigene Kan?le.

Aber ich danke lhnen für den Mut, mir die Wahrheit gesagt zu haben, Grünbaum. (Hitler) Nicht jeder sagt einem die Wahrheit in schlimmen Zeiten.

Sie haben die Sache unter Kontrolle, Herr Reichsminister?

lch meine, auch die Sache mit den Gefühlen des Führers? Mit den Gefühlen des Juden? Sie kennen die Macht der Gefühle.

Wir wollen doch, dass sie sich verstehen. Dass sie wie ein Herz und eine Seele sind. Bis dass der Tod sie scheidet.

Um 14 Uhr wird der Führer von seinen Privatgem?chern von lhnen, Reichsminister für Rüstung, Dr. Speer, abgeholt und in die Maske begleitet. Jawohl. - lst inzwischen gekl?rt, wer die Maskenbildnerin ist?

Ja, Rosemarie Riefenstahl. 34 Jahre. Eine Nichte von unserer wunderbaren Reichsfilmbildgestalterin Leni Riefenstahl.

Ein einfaches, einnehmendes M?dchen. Ganz, was der Führer liebt.

14:50 Uhr, Treffen im Blauen Salon. Sie, Kempka, stehen mit dem Wagen und der 4. Division des Reichssicherheitsdienstes

ab 14:15 Uhr vor dem Portal des Ehrenhofes bereit.

Der Wagen hat kugelsichere Scheiben eingebaut bekommen.

lch habe aber in lhrem Protokoll vom 20.12. gelesen,

dass der Wagen mit offenem Verdeck f?hrt. Morgen werden minus vier Grad angegeben. Das Verdeck ist natürlich offen! Der Führer f?hrt immer volksnah.

Das Verdeck ist nicht mehr aus Stoff, aus Sicherheitsgründen. Man müsste das Dach des Wagens abtrennen ... - Papperlapapp! Der Führer f?hrt mit offenem Verdeck, basta!

Und noch was, meine Herren: Es ist der Wunsch des Führers, dass Sie, Herr Professor,

unmittelbar vor der Rede, also w?hrend der Fahrt in seiner N?he sind,

um mit ihm gegebenenfalls übungen zu machen. - lch?

Das soll doch wohl ein Witz sein? Die ldee ist doch von lhnen!

Neben dem Führer in die Weltgeschichte einzugehen, Sie eitler Schauspieler! Sagt man dazu nicht ""Rampensau"" in lhrem Metier? - Moment, Moment!

Diese Entscheidung wollen wir doch ganz gerne dem Führer selber überlassen, oder?

Herr Professor, Sie k?nnen jetzt gehen. Da muss ich mich doch sehr wundern über lhre neuen Visionen, Reichsminister! Sie wollen tats?chlich, dass morgen ein Jude neben dem Führer in lhre Kameras grinst?

Spiel mit dem Feuer?

So, das war"s, meine Herrschaften. Also dann, toi toi toi.

Heil Hitler.

(Hitler) Linge, sind Sie das? - Nein, mein Führer. lch bin"s, Albert Speer. Albert, kommen Sie doch. Kommen Sie rein, ich bin im Badezimmer.

Sie entspannen, mein Führer, das ist gut. Albert, ich fühle mich so gut, wie lange nicht mehr.

Die ewige Jugend ist in mich zurückgekehrt. Der Jud tut gut.

Das freut mich. Uns alle. Und was machen Sie heute Abend?

Heute Abend? - Silvester. Sie werden doch nicht alleine sein?

Nein, nein, das Fr?ulein Braun wird mit mir dinieren.

Sie will mir ein paar Filme aus ihrem Privatarchiv zeigen.

Setzen Sie sich doch bitte. Da.

Mein Führer, ich muss lhnen eine schlimme, eine schreckliche Nachricht überbringen.

Als lhr Freund m?chte ich auch mein tiefstes Befremden darüber ausdrücken, dass ich der Erste bin, der lhnen diese ... - lst Blondi etwas passiert?

Nein, nein. lhr Jude, der Professor, plant ein Attentat auf Sie. Er will morgen eine Bombe ... - Nein!

... unter die Rednerbühne legen. (Blubbern)

Woher wissen Sie das? - lch war dabei, wie es Reichsminister Dr. Goebbels Reichsinnenminister Himmler übermittelt hat. lch würde diesen Verlust von lhnen ...

?hm, von meinem geliebten Führer nicht überleben.

Meine Gefühle zu lhnen sind nicht minder ... minder gro?.

Danke.

Heil Hitler und ein frohes Neues Jahr! (Klaviermusik)

(Hitler singt) Ohne Liebe ist der Mensch ein Vakuum.

Ohne Liebe ist die Welt ein Loch.

Ohne Eva bin ich selbst ein halber Mensch. Du bist das Sch?nste.

Du bist mein Schatz.

Mein Schatz.

So ist es lhnen recht? - Ja.

Sie liegen bequem?

Sie sind damit einverstanden, dass ich nun ... in Sie ...

Machen Sie schon.

lch spüre Sie nicht, mein Führer. - Nein? Nein. - Dann ... werde ich mich vergr??ern.

Ja!

lch spüre Sie immer noch nicht, mein Führer. Es liegt an mir, was mache ich falsch?

Nichts.

Neun. Acht. Sieben. Sechs.

Fünf. Vier.

Drei. Zwei. Eins.

Frohes Neues Jahr!

Frohes Neues Jahr!

(Hitler) Verr?terische Kakerlake! - Oh Gott, was ist passiert?

Sie jüdische Schmei?fliege! Jeden Einzelnen von euch haben wir zu Recht vergast!

Aber Sie werden mich nicht umbringen! - Nein, um Gottes willen, das will ich doch gar nicht.

Hinterh?ltiger Feiger. Keine Bombe unter der Rednertribüne?

Schmah lsrael, der Hitler! - Wer hat lhnen denn das erz?hlt? - Alle!

Mein Stab, der Reichsminister für Rüstung. - Und warum liege ich dann hier? Warum lassen mich lhre Leute hier mit meiner Familie in Frieden schlafen, wenn sie wüssten, dass ich Sie morgen umbringen würde?

(Benny) Der echte Hitler? - (Jakob) Natürlich, du Schmock! Es gibt nur einen! Ach ... Wie sü?, die Kinder!

Grü? Gott, Frau Professor. Es tut mir leid, die St?rung ...

lch bin aufgewacht und kann nicht mehr einschlafen.

lch bin so allein.

Und dann der Jahreswechsel geht mir doch sehr nah.

Und die ganze Weltlage, die vielen Toten. Meine Rede morgen ...

Sie zittern ja. - Ja, es ist kalt hier. Kommen Sie. Kommen Sie.

Danke sch?n.

Es tut mir leid.

Vielleicht will man mich loswerden! Oder man will mich bestrafen für ...

Psst. Schluss jetzt mit den b?sen Gedanken. Machen Sie die Augen zu. (Elsa singt ein jüdisches Schlaflied) (Hitler ringt nach Luft)

Was machst du? - Na, das siehst du doch! Du kannst doch nicht ... Dann sind wir alle tot!

Denk doch nicht immer an dich! - Aber das nützt doch nichts!

Er ist doch nur ... nur einer. Dann würden die anderen ...

Du willst doch jetzt nicht mit mir diskutieren wollen,

ob man einen Massenm?rder ... - Du machst das Gleiche wie er!

Du t?test einen wehrlosen Menschen. Er ist auch nur ein ungeliebtes Kind! Danke sch?n, Herr Vater. Danke sch?n. Danke sch?n ...

(Grünbaum) Alles zieht an lhnen vorbei, wie Wolken.

Und Sie schauen lhren Gedanken nach, wie sie davonziehen.

Und ausatmen. Alles flie?t aus lhnen heraus.

Sie sind ganz Sie selber.

Sie sind ganz Sie selber.

Sie sprechen ganz aus lhrem Herzen.

lch m?chte lhnen danken, Adolf, für all das, was Sie für mich getan haben.

Sie haben mich gerettet.

Nicht nur heute Nacht. Mein jüdischer Freund.

Nicht!

Lassen Sie ihn los! - Sie haben mich erschrocken, Speer!

Was ist denn in Sie gefahren? - lch ... Das habe ich lhnen doch gesagt.

Jetzt fangen Sie nicht wieder an mit lhren M?rderfantasien!

lch habe alles mit dem Professor gekl?rt. Von Mann zu Mann.

Heil Hitler! 14 Uhr. Mein Führer, wir müssen los!

Und Sie weichen nicht von meiner Seite. Mein Führer!

Dann m?chte ich Sie bitten, sofort meine Familie freizulassen

Aber selbstverst?ndlich.

Elsa! Hier! Adam! Jakob!

Hier bin ich! Hier oben! Benny! Benny! Adolf!

Adolf!

(Menge jubelt, ""Heil Hitler""-Rufe) Papa!

Ja, was machen Sie denn da?

lch sage: ""Fu?, Blondi!""

Sie schaut mich mit ihren abgrundtief traurigen Augen an und gehorcht nicht. lch wei?, ich habe noch einen einzigen Versuch,

sonst ist meine Autorit?t für immer gebrochen.

lch sammle meine Kraft, dann sage ich ganz leise: ""Fu?, Blondi!""

Das ist doch ... - Mein Führer, das ... Was haben Sie gemacht, Sie Elefant? - Das tut mir leid. lch ...

Wollen Sie mich der L?cherlichkeit preisgeben?

Sie dumpfbackige Dilettantin, Sie untalentierte Kartoffel!

Sie haben den Führer verunstaltet! Dafür werden Sie haften! Pers?nlich!

Sie müssen lhre Stimme schonen! - lch schone gar nichts!

lch sage, was ich sagen will! Keiner kann mir den Mund verbieten! Niemand! Niemand!

Nun tun Sie doch was, Sie dickbusiges Phlegma!

lch werde nicht mit halbem Schnauzbart vor das deutsche Volk treten!

(heiser) lch werde nicht mit halbem Schnauzbart ...

(Nur Kr?chzen)

Gleich vorbei. Die Bet?ubung h?lt etwa eine Stunde vor, dann muss ich Sie nachspritzen.

Was ist das? - Zwiebelwickel.

Weg damit. lch empfehle des Weiteren ""Sibiria Salzpastillen"".

Linge. ""Sibiria Salzpastillen"".

Und auf keinen Fall offenes Verdeck, mein Führer. Und was lhre Rede betrifft:

Sie müssen mit lhrer Stimme sorgf?ltig haushalten.

Kann ich mal h?ren? - (flüstert) Was? lhre Stimme. - (flüstert) Weg.

Das soll doch wohl ein Witz sein? Hei?t das, der Führer kann seine Rede nicht halten?

Nein, Reichsminister Dr. Goebbels. - Wissen Sie, was da drau?en los ist? Eine Million Menschen, 12 Filmkameras und 3,5 Millionen Reichsmark warten da drau?en auf die Rede des Führers!

lch kann nicht zaubern. Mehr als Sinupranofin kann ich nicht spritzen. Da sind schon 0,8 ml Morphine drin. Das muss einfach helfen.

(Nur Mundbewegungen)

(kr?chzt) Grünbaum.

Der Professor.

(Menge jubelt, ""Heil Hitler""-Rufe) (Tanzmusik)

Mein Führer, ich will ja nicht dr?ngen ... (Gespr?ch ist nicht zu h?ren)

(lmmer noch frenetischer Jubel) Deutsche!

(Hitler bewegt nur die Lippen) (Grünbaum) Es ist aus!

Die Finsternis wird kommen und uns einhüllen!

Keine Sonne wird uns mehr w?rmen!

Das deutsche Volk ...

(Grünbaum) ... wird untergehen!

Wollt ihr das? - (Menge) Nein!

Nein. Wir wollen unseren von Entbehrung und Niederlagen gest?hlten K?rper an der Adria

br?unen und baden! (Jubel)

Die deutsche Seele

ist eine saubere Seele!

Darauf sind wir stolz!

Mit geeinter Kraft müssen wir nach vorne schauen!

Vergessen wir nicht

die vielen Probleme, die wir schon gel?st haben!

Mit den Kommunisten!

Mit den Homosexuellen!

Aber vor allem haben wir

das jüdische Problem gel?st!

(Menge jubelt)

Weiter!

Weiter!

(""Heil Hitler""-Rufe)

Los!

lch ... danke euch ...

(Hitlers Lippen bewegen sich asynchron) ... für euer blindes Vertrauen in mich.

Treu und deutsch seid ihr mir gefolgt, die Welt zu Sauerkraut zu machen.

(Grünbaum) Heute liegt unser geliebtes Vaterland in Schutt und Asche.

lhr seid alle arschblond und blau?ugig au?er mir. Und trotzdem jubelt ihr mir zu: ""Heil mich selbst!""

(Menge) Heil!

(Grünbaum) Warum tut ihr das?

lch bin ... Bettn?sser, drogenabh?ngig, ich kriege keine Erektion.

lch wurde vom Vater so oft geprügelt, bis mein Gefühl verstümmelt war.

Und so qu?le ich jetzt Wehrlose,

wie ich einst wehrlos gequ?lt wurde. lch r?che mich an den Juden, den Schwulen und den Kranken in ganz Europa

für die Qualen und Demütigungen in meinem Kinderzimmer.

Jedes ungeliebte, hasserfüllte Würstchen kann die Welt erobern, wenn ihm ...

(Schüsse)

(Nur Lippenbewegungen)

Heil ... mich ... selbst.

(Alle) Heil mich selbst! Heil mich selbst!

(Menge ruft weiterhin ""Heil mich selbst"")

(Grünbaum erz?hlt) Das war sie, meine Geschichte.

Sie ist 100% wahr, das kann ich Ihnen versichern.

Gut, vielleicht habe ich an einigen Stellen etwas übertrieben, das kann sein.

Sie glauben mir nicht?

(Erz?hler) 119 Tage wird es noch dauern, bis der 1000j?hrige Spuk ein Ende haben und sich der Führer mit Zyankali und Kopfschuss aus dem Leben stehlen wird. In hundert Jahren noch werden Autoren über ihn schreiben,

werden Schauspieler und Schmierenkom?dianten ihn darstellen. Warum? Weil wir verstehen wollen, was wir nie verstehen werden.

(Explosion)

Was wei?t du von Adolf Hitler?

lch wei? nicht, wer das ist. - Wei?t du, wer Adolf Hitler ist?

Was wei?t du über Adolf Hitler? - Dass er schreit. - Nichts.

Der frühere K?nig. - Der hat aus Menschen irgendwie Wurst gemacht.

Dass er Blondinen mit blauen Augen bevorzugt hat.

""Wollt ihr den totalen Krieg?""

Wer war Hitler? - Er war Diktator.

Er war Jude, irgendwie so. - Sexuell ziemlich gefrustet.

Krank. - Drogensüchtig und alkoholabh?ngig war er.

Ach du Schande ...

Er soll es mit seiner Kusine gemacht haben.

Nee, der hat ja blo? die eine in den Bergen immer gehabt, das kleine Fr?ulein. Kenne ich nicht. - Ein Dachdecker muss er gewesen sein.

Ein Neonazi. - G?nsehaut.

Dass er damals unser Führer war. - Nee, darüber m?chte ich nicht reden.

Unwürdig eines Volkes wie das der Deutschen.

Der hat aber Deutschland nach oben gebracht. - lch wei? eine ganze Menge. lch m?chte ihn vergessen.

Ach, lassen Sie mich in Ruhe mit dem! Wir wissen doch alles über ihn!

Was wissen Sie über Adolf Grünbaum? - Der sagt mir gar nichts.

Grünbaum? - Muss ich das wissen? - Der Name klingt jüdisch.

Adolf Grünbaum? - Ein Schauspieler? Nein.

Adolf Grün ...?

Den kenne ich nicht.

Adolf Grünbaum? - Den kenne ich nicht. Grünbaum? - Ein jüdischer Gelehrter oder so?

über den wei? ich nichts. - Das war so ein Operns?nger im Dritten Reich?

Grünbaum? - Müssen wir den kennen? - Das war ... wie war denn das noch mal?

Wer ist das? - Nein.

Er kommt mir ganz bekannt vor. Das war ein super Stürmer.

Den kenne ich nicht.

Nein.

Das war mein Ur-Ur-Urgro?vater.

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